Praxis Dr.med. Hans Joachim von der Burchard

Grippe

Zu unterscheiden ist die 'normale' Erkältung (der sog. grippale Infekt), wie sie stets in den kälteren Jahreszeiten auftreten kann, von der 'richtigen' Grippe, die man auch Influenza nennt. Der Erreger der Influenza ist das Influenza-Virus.

Bei der Influenza kommt es zu einem sehr raschem Krankheitsgefühl mit stark ansteigendem Fieber, heftigen Kopf- und Gliederschmerzen, oftmals starkem Husten mit schmerzhafter Atmung, Bindehautreizung sowie einer ausgepägten Erschöpfung. Gegen die Influenza hilft am besten die Vorbeugung:

die Grippeimpfung!

Die Grippeimpfung kann so gut wie stets nachgeholt werden, auch wenn sich eine Grippewelle nähert! Die Impfung wird allerbestens vertragen, nur sehr selten kommt es zu leichteren grippe-ähnlichen Symptomen. Der erreichte Impfschutz hingegen ist hervorragend. Der Impfschutz entwickelt sich nach 2-3 Wochen und hält aber nur  6-12 Monate an. Das ist der Grund, weshalb in jedem Herbst neu geimpft werden muss. Was oftmals zu Missverständnissen oder gar zur Ablehnung ('hilft ja doch nicht') gegen die Impfung führt: auch wenn man geimpft ist, kann man eine 'normale' Erkältung, also einen grippalen Infekt, bekommen.

Erkrankt man an einer Influenza, weil nicht geimpft wurde, so ist zu sagen, dass jüngere Patienten die heftige Erkrankung in der Regel gut 'abwettern'. Problematisch ist die Erkrankung allerdings bei älteren oder geschwächten Patienten. Häufig kommen zusätzliche bakterielle Infektionen hinzu (Bronchitis, Lungenentzündungen). Man schätzt, dass jedes Jahr in Deutschland mehrere zehntausend vorwiegend ältere Menschen an den Folgen einer Influenza versterben.

Dieses macht die Notwendigkeit der vorbeugenden Grippeimpfung noch einmal sehr deutlich!

Ist man nicht geimpft, gibt es nur in Ausnahmefällen noch die möglichst frühzeitige Verordnung von virus-hemmenden Medikamenten (Oseltamevir mit dem Handelsnamen Tamiflu oder Zanamivir mit dem Handelsnamen Relenza).

Bei Vorliegen einer Influenzavirus-Infektion sind antivirale Substanzen nicht generell zu empfehlen, da die Diagnose nur bei einer aktuellen Influenzaepidemie mit ausreichender Sicherheit klinisch zu stellen ist und den nicht unbeträchtlichen Therapiekosten und der Möglichkeit einer Resistenzselektion eine Verkürzung der Krankheitsdauer um höchstens 1,5 Tage gegenübersteht. Bei Hochrisikopatienten und bei schwerem Verlauf kann die Gabe eines geeigneten Virustatikums erwogen werden.

Eine aktuelle Übersicht über die Ausbreitung der Grippe (Influenza) finden Sie hier influenza.rki.de/

Hier die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut:

Standardimpfung:
Personen über 60 Jahre
Indikationsimpfung:
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens - wie z. B. chronische Lungen-, Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes und andere Stoffwechselkrankheiten, Immundefizienz, HIV-Infektion - sowie Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
Impfung auf Grund eines erhöhten beruflichen Risikos/Indikationsimpfung:
Personen mit erhöhter Gefährdung, z.B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr sowie Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen fungieren können
Impfung auf Grund eines erhöhten beruflichen Risikos/Indikationsimpfung:
Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln (Eine Impfung mit dem aktuellen saisonalen humanen Influenza-Impfstoff bietet keinen direkten Schutz vor Infektionen durch den Erreger der aviären Influenza, sie kann jedoch Doppelinfektionen mit den aktuell zirkulierenden Influenzaviren verhindern.)
Impfung auf Grund von Reisen/Indikationsimpfung:
für Reisende aus den unter Standard- und Indikationsimpfung genannten Personengruppen, die nicht über einen aktuellen Impfschutz verfügen, ist die Impfung generell empfehlenswert, für andere Reisende ist eine Influenza-Impfung nach Risikoabwägung entsprechend Exposition und Impfstoffverfügbarkeit sinnvoll.
Indikationsimpfung:
Wenn Epidemien auftreten oder auf Grund epidemiologischer Beobachtungen befürchtet werden (entsprechend den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden)